HSV & Kühne: Alles nur ein Machtspiel?

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HSV StadionKlaus Michael Kühne wusste, worauf er sich einlässt, als er sich beim HSV engagierte. Umso unverständlicher jetzt sein Rückzieher. Der vermeintliche Retter wird jetzt zum vermutlichen Totengräber. Oder steckt doch nur Taktik dahinter?

Hierzu ein Beitrag aus dem HSV-Blog von Dieter Matz, der argumentiert, dass es alles nur ein Machtspiel von Klaus Michael Kühne sein könnte.

(Der nachfolgender Beitrag wurde unter einem Creative Commons Lizenz veröffentlicht. Verfasser: Dieter Matz)

Kein guter Tag für den HSV

19. Dezember 2014

Klaus Michael Kühne will sein 25-Millionen-Darlehen zu den bestehenden Konditionen nicht in Anteile umwandeln. Stattdessen lässt er sich seinen Kredit satt verzinst in den nächsten Jahren zurückzahlen. Eine Grundschuld auf das Stadion hat er bereits. Und obgleich der Wahlschweizer immer wieder betont, er wolle keine Macht beim HSV haben, deutet doch alles daraufhin. Denn klar ist, dass der HSV in den nächsten Jahren ohne Klaus Michael Kühnes Millionen Probleme bekommt, die er aus sich heraus nicht lösen kann. Und Kühne weiß das. Bislang blockte er die Frage, weshalb er dem HSV nicht einfach Geld schenkt, mit der Erklärung ab, dann würden teure Steuern fällig und man müsse einen anderen sinnvollen Weg finden. Wie eben den, über Anteile zu gehen. Und das Ergebnis ist seit heute allseits bekannt.

Wer auch immer jetzt glaubt, die aktuellen Nachrichten würden mir in irgendeiner Weise Genugtuung verschaffen, der irrt. Im Vorfeld der Ausgliederung und später im Sommer noch mal hatte ich das Bild von Kühne für viele Blogger falsch dargestellt und wurde dafür heftig kritisiert.

FussballInzwischen bewahrheitet sich die Vermutung zunehmend. Schlimmer noch, es ist zu befürchten, dass Kühne den HSV wie im Sommer beim Lasogga-Transfer (Kühne zögerte lange und sicherte erst seine Unterstützung zu, als Calhanoglu schon verkauft und der HSV Lasogga selbst finanziert hatte) steuern will – und letztlich auch steuern kann. Dafür verzichtet man auch mal schnell auf eine traditionsreiche, immerhin 75 Jahre (!!) andauernde Partnerschaft mit Holsten für einen Vertrag mit Königs Pilsener – weil es um jeden Cent geht. Bitter.

Was noch immer für Kühne spricht: Er muss das alles nicht machen. Er hätte das Geld auch für andere Zwecke oder auch andere Vereine nutzen können. Viel mehr ist allerdings nicht geblieben von dem einstigen Heilsbringer, der sich letztlich auch im Zusammenhang mit seiner „großen Liebe HSV“ nicht mehr als Gönner sondern ausschließlich als Geschäftsmann entpuppt. Neue Freunde hat er sich damit allemal nicht gemacht.

Nein, ohne spektakuläre Lösung wird der HSV in absehbarer Zeit all seine Bedingungen akzeptieren müssen, wenn er die finanziellen Mittel zum Lizenzerhalt bekommen will. Und dass es ausgerechnet Kühnes Angestellter Karl Gernandt und Kühne-Liebling Joachim Hilke sind, die federführend einen Ausweg aus dieser Situation finden sollen, macht die Sache nicht leichter. Im Gegenteil. Zumal in Sachen Investoren von den vollmundigen Ankündigungen Gernandts („Wir stehen in sehr aussichtsreichen Gesprächen“) noch nichts umgesetzt werden konnte. Weniger sogar: Inzwischen muss man sogar das „sehr aussichtsreich“ aus Gernandts Formulierung streichen.

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photo credit: Michael Panse via photopin cc

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