Vermisster Pinneberger auf der A7 gefunden

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Als Alois S. (Name geändert) morgens das Haus verließ, um Zigaretten zu holen, war es der Beginn einer Odyssee, die über drei Tage gehen sollte. Denn er kehrte nicht nach Hause zurück. Nun wurde er von der Polizei zwar körperlich unversehrt aufgegriffen. Sein psychischer Zustand sei dennoch besorgniserregend.

Ich habe mir nichts dabei gedacht

Sein Frau Bettina (Name geändert) dachte sich erstmal nichts dabei, denn ihr Mann blieb öfters in der Stadt stecken, wenn er rausging. „Er hat so viele Freunde hier,“ sagte sie. „Das ist schon normal, dass er jemand trifft und sie dann stundenlang im Café sitzen. Da habe ich mir nichts dabei gedacht“

Erst als es abends anfing, dunkel zu werden, machte sie sich dann langsam Sorgen und rief die Polizei. Diese beruhigte sie erstmal und zuckte mit den Schultern. Schließlich sei Alois im besten Mannesalter, und weder jugendlich noch dement. Er könne also machen, was er wolle.

Dass er nun so schnell gefunden werden konnte, war trotzdem eher Zufall. Denn Alois befand sich drei Tage lang auf der A7 im Stau vor dem Elbtunnel. Als er dann auf Höhe der Ausfahrt Othmarschen aus dem Auto stieg und gegen der Mittelleitplanke pinkeln wollte, wurde die Autobahnpolizei auf ihn aufmerksam.

Polizei: Es war schon ein Ausnahmefall

„So ein Fall hatten wir noch nicht“ lachte ein Sprecher der Polizei. „Es war aber schon ein Ausnahmesituation.“ Denn von den 4 Spuren im Richtung Süden waren nur zwei geöffnet, was zu einer Staubildung zurück bis zur Dänischen Grenze zur Folge hatte. „Leider ist die linke der vier Spuren schon seit Wochen gesperrt, weil hinter dem Tunnel an einer neuen Spurführung gearbeitet wird. Dazu werden die Lamellen an einem der Brückenteile in Höhe Waltershof erneuert. Da muss die Geschwindigkeit auf 50 km/h gedrosselt werden. Nun, wenn dann die Fahrbahn im ersten Tunnel absackt, dann kann man sich vorstellen, was das für Folgen für den Verkehr hat.“ Warum er sich allerdings überhaupt auf der Autobahn befand, untersucht jetzt die Polizei.

Derweil erholt sich Alois S. von seinem Schreck im Asklepios Klinik in Ochzenzoll. Hier lernt er erneut, runde Holzklötze in viereckigen Löchern zu stecken.

Bild von Frauke Feind auf Pixabay

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